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800 Quadratmeter Land in idyllischer Umgebung, geräumiges
Wohnhaus und kleine Werkshalle nebenan, beides 100 Jahre
alt, gut in Schuss mit gelben Klinkerfassaden. Dazu ausgezeichnete
Anbindung an Straßenbahn sowie Autobahn 14 - normalerweise
dürften sich die Wasserwerke bei so einem verlockenden
Angebot vor Interessenten kaum retten können. Doch
auf dem Grundstück in der Paunsdorfer Döllingstraße
steht noch ein 48 Meter hoher Wasserturm. „Der Riese
ist denkmalgeschützt", so KWL-Sprecherin Katja
Storr. „Schon viele Leute sind mit verrückten
Ideen für eine Nutzung zu uns gekommen. Aber für
einen Kaufvertrag reicht es dann meist doch nicht."
Für vier Wassertürme suchen die KWL derzeit
einen neuen Eigentümer. Sie sind alle etwa 100 Jahre
alt, wurden selbst in DDR-Zeiten recht gut gepflegt und
befinden sich stets in besten Ortslagen, erklärt
Bereichsleiter Gerd Winkler. Neben dem erwähnten
Objekt in Paunsdorf stehen die Anlagen in Großzschocher,
Markranstädt und Markkleeberg zum Verkauf. „Den
Turm in Liebertwolkwitz haben wir gerade erst vom Netz
genommen. Der wird als nächstes ausgeschrieben",
sagt er.
Einst gehörten den KWL 16 solcher Wasserspeicher
samt dazugehörigen Pumpanlagen und Wohnhäusern
für die Maschinisten, berichtet der Experte.
Davon seien nur noch sieben in Betrieb: |
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Zwenkau,
Schkeuditz, Böhlitz-Ehrenberg, Wahren, Borsdorf,
Engelsdorf und Probstheida. „Wenn die Bebauung im
Einzugsgebiet fast so groß wird wie der Turm, kann
der Wasserdruck auf diese Weise nicht mehr stabil gehalten
werden. Dann müssen wir die Anlage stilllegen und
den Druck über das zentrale Pumpwerk in Probstheida
sowie vielen kleinen Verstärkerstationen erzeugen",
sagt Gerd Winkler. Zwar seien auch alle leeren Riesen
an Mobilfunkfirmen vermietet, die dort Antennen angebracht
haben, so Katja Storr. „Aber die Kosten für
den Unterhalt liegen noch höher, weshalb wir möglichst
viele Grundstücke verkaufen wollen." Gelungen
sei dies bereits für die Wassertürme in Naunhof
und in Mockau. In Mockau will bekanntlich der Kölner
Unternehmer Patrick Kliszak eine 39 Meter hohe Indoor-Kletterwand
einrichten, hat mit den nötigen Umbauten aber bislang
nicht begonnen. „Andere Objekte könnte man
sicher gut zum Wohnen nutzen. Wir sind für jede Idee
offen." Dies gelte jedoch nicht für die Zwillingstürme
auf einem KWL-Betriebsgelände in Möckern. Sie
seien ebenfalls lange stillgelegt, würden jedoch
anderweitig technisch genutzt.
Übrigens: Nicht alle Wassertürme in der Stadt
gehören den KWL. Zum Beispiel das arg baufällige
Objekt an der Torgauer Straße - neben dem Eros-Center
- war schon immer im Eigentum der Bahn. |
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